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Biogenese
Zu funktionellen Minimalausstattung des des
Subjekts gehören::
* ein geöffnetes thermodynamisches System,
* mit einem internen Energievorrat,
* dessen Öffnungen mit Transportern ausgestattet sind,
* die Stoffe oder Energie gegen einen thermodynamischen
Gradienten transportieren können.
Ein geöffnetes thermodynamisches System unterscheidet sich von
einem offenen System dadurch, dass der Austausch von Stoffen und
Energie nicht durch Prozesse realisiert wird, die wie Diffusion oder
Osmose in der Thermodynamik formuliert sind. In dieser Hinsicht verhalten
sich Subjekte, als seien sie thermodynamisch geschlossene Systeme. In der
Theorie der Subjekte können sie daher auch als solche abgebildet werden.
Bei empirischen Objekten, Lebewesen, ist das Maß der thermodynamischen
Geschlossenheit variabel und erreicht nie den Wert von 100%. Das wird im
Begriff der semipermeablen oder selektiv permeablen Membran abgebildet.
Eine solche Membran ist subjekttheoretisch nicht erforderlich. Gleichwohl
spielen sie in der Realität des Lebens eine bedeutende Rolle.
Das theoretische Konstrukt des Subjekts erhält nur dann auch eine Funktion
für die Erkenntnis der Realität, wenn es gelingt, materielle Objekte
vorzuweisen, welche die theoretisch konstruierten Komponenten auch
aufweisen und sich dabei als autonome und aktive Subjekte realisieren.
Es sollte nicht bezweifelt werden, dass Lebewesen aktive und autonome
Systeme sind, ob man sie nun auch als "Subjekte" bezeichnet oder nicht.
Auch die einfachsten lebenden Systeme verfügen über die theoretisch
konstruierte funktionelle Minimalausstattung, auch wenn bereits diese über
weit mehr als die Minimalausstattung verfügen. Das aber ist Resultat einer
mehrere Milliarden Jahre langen Evolution. Wenn die technische Herstellung
von Systemen gelänge, die genau über die Minimalausstattung verfügen, wäre
der Beweis für die Möglichkeit der abiogenen Entstehung von Leben, für die
"Urzeugung" erbracht.
Die aktuelle empirische Forschung auf diesem Gebiet beschränkt sich auf
die Untersuchung vor allem physikalischer und chemischer Aspekte der
Biogenese, während die systemtheoretischen Fragen weitgehend unbearbeitet
bleiben.
Die
Subjekteigenschaften sind aber auf diesem Wege nicht auffindbar. Dazu muss es um die Frage gehen, wie die
physikalischen und chemischen Eigenschaften der
Lebewesen mit ihren Subjekteigenschaften zusammenhängen.
Wie die biologischen Eigenschaften entstehen auch die Subjekteigenschaften
im Prozess der Biogenese.
Die chemische Evolution der Eiweißmoleküle und anderer für die Entstehung
lebender Systeme essentieller Substanzen in der ursprünglichen Hydrosphäre führt schließlich zu
Bedingungen, unter denen es zu Entmischungsprozessen kommen, durch die
thermodynamische Phasen entstehen, in denen diese Substanzen in höherer
Konzentration vorkommen als in der Umgebung. Diese „Koazervate“ oder
„Mikrosphären“ genannten Phasen werden durch strukturierte Membranen zu einer bläschenartigen organisatorischen Einheit,
einem „Individuum“.
Bläschen dieser Art
leben offensichtlich (noch) nicht, aber sind sie auch (noch) keine Subjekte?
Sind sie autonom?
Haben sie Bedürfnisse? (Brauchen sie etwas?)
Wollen sie etwas?
Dazu müssen wir uns darüber klar werden, was damit gemeint ist, wenn wir
Individuen Bedürfnisse, Autonomie oder einen eigenen Willen zuschreiben.
Natürlich haben diese Worte in der Biologie eine andere Bedeutung als in den
Humanwissenschaften. Sie nichtmenschlichen Lebewesen zuzuschreiben, kann
sich jedoch nicht auf Feststellungen beschränken, wie andere Lebewesen
hätten ja auch Bedürfnisse usw. Das Wissen um die Evolution lässt uns
erkennen, dass die Lebewesen autonome Subjekte waren lange bevor wir
Menschen entstanden. Unsere Bedürfnisse, unsere Autonomie und
unser eigener
Wille haben sich aus ursprünglichen nichtmenschlichen Formen dieser
Bestimmungen entwickelt.
Wir müssen also zunächst klären, wie Lebewesen autonom werden, zu
Bedürfnissen kommen und einen eigenen Willen entfalten. Die Entstehung des Lebens zu verstehen erfordert es auch,
die abiogene Entstehung der biochemischen Strukturen als
die Entstehung von
autonomen Subjekten zu verstehen. |
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