Subjekte

Menschen können nur als Menschen sein, indem sie einander Subjekte sind.

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Kulturhistorische Schule
Erkenntnistheorie
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Wenn die Welt so wäre, wie sie aussieht, brauchten wir sie nur anzusehen,
so aber müssen wir sie denken. 

Subjekte

Über diese Website
Auch heute noch trennt ein tiefer Graben Natur- und Geisteswissenschaften. Er wird zwar immer wieder beklagt, aber ernsthafte Bemühungen zu seiner Überwindung sind kaum zu sehen.
Natur- und Geisteswissenschaften bauen auf einander ausschließenden Paradigmata auf. Das grundlegende Paradigma der Naturwissenschaften ist das Kausalitätsparadigma, das besagt, dass jedes Ereignis seine materielle Ursache hat. Ihre Begriffe haben letztlich eine empirische, anschaubare Grundlage, und ihre Sätze und Theorien sind empirisch zumindest falsifizierbar. Die Existenz von  akausalen  Ereignissen, Ereignissen ohne materielle Ursache wird ausgeschlossen. Dieses Selbstverständnis hat den Naturwissenschaften den Ruf eingetragen, dass nur sie exakte Wissenschaften seien, deren Begriffe und Theorien empirisch abgesichert sind und dass nur sie die Natur objektiv abbildeten, d.h. so, wie sie wirklich sei, ohne subjektives Beiwerk.
In dem Maße, in dem sich dieses Selbstverständnis der Naturwissenschaft herausbildete, hat dieses jedoch dazu beigetragen, den Graben zu vertiefen, der bis heute zwischen den Naturwissenschaften und den Geisteswissenschaften besteht, in denen dieses Paradigma nicht gilt.
Dieses Webprojekt soll der Aufgabe gewidmet sein, diesen Graben "zuzuschütten" und durch die Konstruktion von "missing links" sowohl zwischen Physik und Biologie  als auch zwischen Biologie und Psychologie einen Beitrag zu seiner Überwindung zu leisten. Eine dafür entscheidende Kategorie ist die des "Subjekts", sind es doch die menschlichen Subjekte, die als physikalisch Seiende mittels ihrer Psyche die Welt des Geistes schaffen.
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Neben einigen früheren Arbeiten, in denen die Grundgedanken meines Buchs "Theoretische Anthropologie" entstanden sind und die daher eher von historischem Interesse sind, sollen auch weiterführende Texte publiziert werden.
Bis zur  Publikation eines neuen Buches sollen hier vorab Zwischenresultate veröffentlicht und der Diskussion zugänglich gemacht werden.

Kulturhistorische Schule und Tätigkeitstheorie
Bei der Suche nach einem Anker für mein wissenschaftliches Denken stieß ich bald auf Wygotskis „Denken und Sprechen“, eine Arbeit, die wesentliche Anstöße zur Entwicklung der Grundzüge einer Theorie des Lernens und der Bildung gab, die ich im Jahr 1968 in meiner Dissertation darlegte.
Bei der Weiterführung dieser Überlegungen zu einer Theorie des Pädagogischen (1978) war das Tätigkeitskonzept Leont´evs die zentrale Idee. Damals blieb dieser Text unveröffentlicht.
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Propädeutikum
Jede erkenntnistheoretische Erörterung befindet sich in dem Dilemma, dass sie erkenntnistheoretische Termini benutzen muss, deren Sinn und Bedeutung eigentlich erst durch diese Erörterung entwickelt werden sollen. Meist bleibt dieses Dilemma dem Leser (und manchmal auch dem Autor selbst) verborgen.
Dieses Dilemma versuche ich durch eine „propädeutische“ Darstellung zu umgehen. Dazu habe ich einige Texte zusammengestellt, die ad hoc die Verwendung von Termini darlegen, ohne die Erkenntnis einerseits nicht dargestellt werden kann, die aber erst im Ergebnis der erkenntnistheoretischen Analyse systematisch dargestellt werden können.
Einige systematische Grundlagen dieser hier ad hoc erfolgenden begrifflichen und terminologischen Festlegungen sind zumindest ansatzweise in der „Theoretischen Anthropologie“ entwickelt worden und orientieren sich im Wesentlichen an den dort dargelegten Zusammenhängen. (Mehr >>)
In diesem Projekt gibt es auch ein Teilprojekt, das sich propädeutisch mit der Entstehung der Sprache befasst. (Mehr>>)

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Erkenntnistheoretische Beiträge
Mit dem Projekt "Erkenntnistheoretische Beiträge" sollen Aspekte eine tätigkeitstheoretischen Ansatzes einer Erkenntnistheorie ausgearbeitet werden. Welchen der gängigen Ansätze man auch ansieht, die Auffassung, dass die Wahrnehmung die Grundlage der Erkenntnis ist ist allen gemein. Der Satz Lockes: „Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu“ („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war), bleibt das grundlegende Paradigma jeder Erkenntnistheorie.
Diese Vielfalt der in diesem Paradigma vertretenen Standpunkte macht aber deutlich, dass die wesentlichen Fragen der Erkenntnistheorie in diesem Paradigma nicht zufriedenstellend gelöst werden können. Das führt mich zu dem Schluss, dass dieses Paradigma selbst in Frage gestellt werden muss. Nur so kann ein Ausgangspunkt zur Revision des begrifflichen und terminologischen Apparats der Erkenntnistheorie konstruiert werden. Eine tätigkeitstheoretische Erkenntnistheorie sollte von der These ausgehen, dass nichts in den Sinnen ist , was nicht zuvor im Verstand war. (Mehr)

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Teilprojekt Paradigma
Wissenschaftliche Entwicklung vollzieht sich sowohl durch kumulative Anhäufung von empirischen Daten und Theorien als auch durch radikale Umgestaltungen der wissenschaftlichen Weltbilder, der Paradigmata, innerhalb deren sich die kumulative Entwicklung vollzieht.
Die modernen Naturwissenschaften entwickeln sich gegenwärtig  in Rahmen des Paradigmas, das Newton mit dem physikalischen Gesetz der Trägheit begründet hat. Es besagt, dass jeder Körper in seinem Bewegungszustand verharrt, bis eine äußere Kraft auf ihn einwirkt. Im mikroskopischen Bereich dominiert das Teilchenparadigma, in der das Paradigma der Zufälligkeit gilt. Die Gesetze der makroskopischen Ebene werden durch Verfahren der Statistik aus den mikroskopischen Ebene abgeleitet.
In diesen Paradigmata bleibt aber das Problem ungelöst, wie Lebewesen, die sich von allein bewegen können. In diesem Paradigma können sie nicht als autonome Subjekte verstanden werden, sondern nur als reagierende Automaten. Das wird mit dem Tätigkeitsparadigma versucht, das etwa um die Mitte des 20. Jahrhunderts erstmals formuliert wurde. (Mehr >>)

Teilprojekt Systeme:
Im Teilprojekt „Systeme“ werden einige physikalische und systemtheoretische Voraussetzungen für die funktionellen Organisation von Subjekten erörtert. És geht um die Frage, welche physikalisch beschreibbare Minimalausstattung erforderlich ist, um thermodynamische Systeme zu designen, die autonome Leistungen von Subjekten ermöglichen. Es stellt so gewissermaßen den Anfang des nullten Kapiteln des Buches dar. - In Überarbeitung!  (Mehr >>)

Teilprojekt Biogenese:
Die Kapitel 1 und 2 des Buches, die sich mit der Rekonstruktion der Biogenese befassen, sind noch stärker an der üblichen biochemischen Argumentation orientiert. Die enger systemtheoretischen Überlegungen werden dagegen weniger deutlich dargestellt. Das Teilprojekt „Biogenese“ soll die systemtheoretischen Aspekte deutlicher herausarbeiten. (Mehr >>)

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Andere Texte:
Die hier dargelegten Erkenntnisse sind das jetzt erreichte Stadium eines langen Erkenntnisprozesses. In einer Reihe von Publikationen habe ich zu verschiedenen Zeiten Ergebnisse zu einzelnen Aspekten des Projektes dargelegt. Diese früheren Publikationen belegen die Stadien der Ausarbeitung des hier dargelegten theoretischen Ansatzes zur Entwicklung einer synthetischen Theorie des Menschen.
Unter der Rubrik "Frühe Texte" publiziere ich digitalisierte Fassungen von Arbeiten, die zwischen 1968 und 1989 entstanden sind.
Die Rubrik "Alte Texte" enthält unmittelbare Vorarbeiten zu den Inhalten dieser Website. Sie sind nach 1989 entstanden.
Unter der Rubrik "Neue Texte" werden bereits anderenorts veröffentlichte oder noch unveröffentlichte Texte zugänglich gemacht, die nach dem Erscheinen meines Buches "Theoretische Anthropologie" verfasst wurden. Sie sollen prüfen und darstellen, inwieweit die dort entwickelten Instrumente geeignet sind, aktuelle Fragen der Wissenschaften vom Menschen zu bearbeiten. 
Schon lange habe ich mit vorgenommen, meine Art der Verwendung vor allem übergreifender Termini in einem Glossar darzulegen. Daran hat mich bisher mein Streben nach Vollständigkeit gehindert. Nun habe den „Mut zur Lücke“ gefasst, auch wenn diese Lücke zunächst noch sehr groß sein wird. Sie soll aber stetig kleiner werden. Mit dem Symbol wird gelegentlich aus dem Text auf das Glossar verwiesen.
 

 

Neues (27.9.2010):
Die Seite "Paradigmen vom Menschen" wurde überarbeitet.


 

 

 

 

 

 

 

Mutmacher:
"... das Wachstum in die Weite und Tiefe, das die mannigfaltigen Wissenszweige seit etwa einem Jahrhundert zeigen, stellt uns vor ein seltsames Dilemma. Es wird uns klar, daß wir erst jetzt beginnen, verläßliches Material zu sammeln, um unser gesamtes Wissensgut zu einer Ganzheit zu verbinden. Andererseits aber ist es einem einzelnen Verstande beinahe unmöglich geworden, mehr als nur einen kleinen spezialisierten Teil zu beherrschen.
Wenn wir unser wahres Ziel nicht für immer aufgeben wollen, dann dürfte es nur den einen Ausweg aus dem Dilemma geben: daß einige von uns sich an die Zusammenschau von Tatsachen und Theorien wagen, auch wenn ihr Wissen teilweise aus zweiter Hand stammt und unvollständig ist - und sie Gefahr laufen, sich lächerlich zu machen.
Soviel zu meiner Entschuldigung." (Schrödiger, 1944, S 29.f)


 

 

 

 

 

 

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Weiterführende Links:
Zu Naturwissenschaften:  Wikipedia)
Kausalität: Wikipedia
Weiterführende Literatur:
Schrödinger, Erwin (2001): Was ist Leben ? Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet, Faber & Faber, Leipzig
Litsche, Georg A. (2004): Theoretische Anthropologie * Grundzüge einer theoretischen Rekonstruktion der menschlichen Seinsweise, Lehmanns Media-LOB, Berlin

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© Dr. G. Litsche 2006
Letzte Bearbeitung: 29.09.2012