Subjekte

Menschen können nur als Menschen sein, indem sie einander Subjekte sind.

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Individualität macht kreativ

Mit der Herausbildung der Autonomie ist das erste Merkmal entstanden, durch das sich Subjekte auszeichnen. Autonomie ist ein Merkmal einer thermodynamischen Phase, die ein stabiles Ungleichgewicht zu seiner Umgebung erhält. Das stabile Bläschen ist also ein komplexes, dynamisches Teilsystem "entfernt vom Gleichgewicht".1
Die Autonomie ist ein diskreter Zustand eines komplexen Teilsystems. Er kann nur die Werte 0 oder 1 annehmen. Eine kontinuierliche Zustandsgröße des stabilen Bläschens ist die (endliche) Zeit (Dauer), während der es besteht.
In komplexen Teilsystemen sind nun Prozesse möglich, die in Systemen im Gleichgewicht nicht möglich sind. Sie sind Gegenstand der auch als "Chaostheorie" bezeichneten Thermodynamik irreversibler Prozesse in Systemen mit dissipativen Strukturen. Für die in den stabilen Bläschen möglichen Prozesse sind die folgenden Parameter bedeutsam:
1. Die höhere Konzentration ermöglicht die Entstehung und Erhaltung größerer Eiweißmoleküle, weil sie die hydrolytische Spaltung der Eiweiße in wässrigen Lösungen herabsetzt.
2. Es können Bläschen in den Bläschen entstehen, wodurch dieser Effekt kaskadenartig verstärkt wird. So entstehen autonome Reaktionsräume unterschiedlicher Ordnung als Orte der abiogenen Eiweißsynthese. In solchen Systemen wirken Gesetze, wie sie im Konzepten der Synergetik abgebildet werden.
3. Eines der Merkmale komplexer Systeme ist das Auftreten von Singularitäten, an kritischen Punkten, an denen Parameter Werte annehmen, bei denen die bisher wirkenden Gesetze ihre Wirksamkeit verlieren. Die Bildung von stabilen Bläschen ist eine solche Singularität.
4. Als Singularitäten besitzen die stabilen Bläschen besitzen Individualität. Dadurch unterscheiden sich die stabilen Bläschen von Systemen, die von der Thermodynamik beschrieben werden. In diesen sind alle Elemente gleichartig, ununterscheidbar.
5. Auch die Eiweißmoleküle sind individuell. Das Maß ihrer sie resultiert aus der Anzahl verschiedener Komponenten und deren individueller Häufigkeit und kann mit dem Begriff der Shannon´schen Information erfasst werden.
6.
Jedes Bläschen synthetisiert folglich andere Eiweiße. Die Fähigkeit der stabilen Bläschen zur Synthese individueller Eiweiße nenne ich ihre Kreativität. Die Kreativität der Bläschen hat nicht mit Kreationismus zu tun, sondern ist eine natürliche Fähigkeit autonomer Systeme. Autonomie impliziert Kreativität.
7. Die Kreativität der Bläschen ist die Grundlage ihrer weiteren Evolution, die sich zunächst als Evolution ihrer Eiweiße vollzieht, indem an bestehende Ketten weitere Aminosäuren angelagert werden. Dadurch können sich vorhandene Funktionen ändern. Beim Erreichen kritischer Längen können schließlich auch neue Funktionen entstehen.
Der Urozean entsteht aus der ursprünglichen Hydrosphäre der Erde im Prozess ihrer Abkühlung. Die in dieser Zeit herrschenden Bedingungen hatten zur Folge, dass der Urozean eine längere Zeit im Zustand thermodynamischen Ungleichgewichts verharrte. In diesem Zustand konnten energiereiche organische Stoffe als primäre Energieträger und einfache Proteine entstehen, welche die Funktion der aktiven Poren ermöglichten.
Auf unserer Erde ist dieser Vorgang thermodynamisch irreversibel und folglich einmalig, auf unserer Erde nicht wiederholbar.

 

 

 

 

Weiterführende Links:
Z
ur Chaostheorie und zur Thermodynamik irreversibler Prozesse: Selbstorganisation, Logistische Abbildung (mit Applet)
mit theoretischem Anspruch:  Thermodynamik irreversibler Prozesse

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© Dr. G. Litsche 2006
Letzte Bearbeitung: 08.03.2011